40. Kreisfeuerwehrverbandstag in Granterath
20.04.2015 | Feuerwehr Gangelt | Autor: Oliver ThelenAm Wochenende fand in Erkelenz-Granterath der 40. Verbandstag des Kreisfeuerwehrverbandes Heinsberg e.V. statt. Neben den rund 150 Delegierten und den Vorstandsmitgliedern konnte der Verbandsvorsitzende Kreisbrandmeister Klaus Bodden zahlreiche Ehrengäste aus der Politik und den Reihen der befreundeten Behörden begrüßen.
Einen besonderen Gruß sendete er zu den Ehrengästen aus Frankreich. Seit 1997 ist die Löschgruppe Granterath mit den Sapeurs Pompiers der Stadt Saint James in Frankreich partnerschaftlich verbunden. Der französischen Delegation überreichte Kreisbrandmeister Bodden ein kleines Gastgeschenk.
Weitere Begrüßungsworte richteten der gastgebende Bürgermeister Peter Jansen, der erste stellvertretende Landrat Willi Paffen sowie der Bundestagsabgeordnete Wilfried Oellers.
Anschließend stellte Kreisbrandmeister Bodden den eindrucksvollen Bericht für das Jahr 2014 vor. Der Kreisfeuerwehrverband Heinsberg e.V. besteht aktuell aus 3.603 Mitgliedern die sich in den freiwilligen Feuerwehren der zehn Städte und Gemeinden des Kreises Heinsberg sowie in der Flugplatzfeuerwehr des NATO E-3A Verbandes in Geilenkirchen/Teveren engagieren. Hierbei verrichten 2.346 Mitglieder ihren aktiven Dienst, darunter 97 Feuerwehrfrauen. Während sich 833 Mitglieder in der Ehrenabteilung auch weiterhin engagieren, bilden 424 Mitglieder der Jugendfeuerwehr, darunter 47 Mädchen, die Grundlage für die Zukunft.
Die 2.346 aktiven Mitglieder bewältigten in 87 Löschgruppen insgesamt 2.516 Einsätze, das ist eine Steigerung von 385 Einsätzen im Vergleich zum Jahr 2013. Die größte Steigerung (+370) war erneut bei den technischen Hilfeleistungseinsätzen zu verzeichnen, die auch wie in den vergangenen Jahren mit 1.491 Einsätzen den Großteil der Einsätze ausmachten. Die Ursprüngliche Kernaufgabe der Feuerwehr macht mit 635 Einsätzen nur noch rund 25% der Gesamteinsätze aus. Dabei galt es im vergangenen Jahr 512 Kleinbrände, 99 Mittelbrände und 13 Großbrände zu löschen. 314-mal wurde die Feuerwehr alarmiert, ohne dass ein Eingreifen erforderlich war. Komplettiert wurde die Statistik mit 76 sonstigen Einsätzen. Insgesamt gelang es der Feuerwehr im vergangenen Jahr 171 Menschenleben zu retten; für 19 Menschen kam leider jede Hilfe zu spät.
In den technischen Hilfeleistungseinsätzen sind drei überörtliche Hilfeleistungseinsätze enthalten, bei denen Einheiten aus dem Kreis Heinsberg nach schweren Unwettern Hilfe in Düsseldorf, Essen und Münster leisteten.
Gut vorbereitet auf die Umsetzung der Landeskonzepte im Katastrophenschutz sieht sich Kreisbrandmeister Klaus Bodden. Hierbei unterstützen auch die beiden neuen Fahrzeuge, die kürzlich für die Informatios- und Kommunikationseinheit sowie für die ABC-Schutz-Einheit des Kreises Heinsberg angeschafft wurden.
Als gute Überleitung stellte nach dem Jahresbericht des Kreisbrandmeisters der Geschäftsführer der Rettungsdienst im Kreis Heinsberg (RD HS) gemeinnützige GmbH, Ralf Rademacher, sein Unternehmen vor. Seit dem 1. Januar 2012 stellt die RDHS die flächendeckende Notfallrettung im Kreis Heinsberg sicher. Der Fuhrpark der RDHS umfasst aktuell 41 Fahrzeuge, 16 Rettungswagen, 12 Krankentransportwagen, 6 Notarzteinsatzfahrzeuge, ein Großraum-Rettungswagen sowie 5 weitere Fahrzeuge. Die 140 operativen Mitarbeiter der RDHS legten bei rund 19.000 Einsätzen etwa 970.000 Kilometer zurück. Geschäftsführer Ralf Rademacher erwartet, dass im Jahr 2015 die 1.000.000 Kilometer-Marke geknackt wird. Etwa 7.000 der rund 19.000 Einsätze fanden unter Begleitung der Notärzte von den Standorten Heinsberg, Erkelenz, Geilenkirchen und Wegberg statt. Da Ralf Rademacher keinen allzu langen Vortrag halten wollte, danke er der Feuerwehr für die ausgezeichnete Zusammenarbeit und verwies auf die Ausstellung der Fahrzeuge vor der Mehrzweckhalle.
Eine ganz besondere Auszeichnung hatte Kreisbrandmeister Bodden für den Chef der Feuerwehr Erkelenz im Gepäck.In seiner 25 jährigen Tätigkeit als Leiter der Feuerwehr Erkelenz bekleidete der Kamerad Wolfgang Linkens während dieses Zeitraumes auch 6 Jahre das Amt des stellvertretenden Kreisbrandmeisters. Für sein außergewöhnliches Engagement erhielt Wolfgang Linkens bereits eine Vielzahl an Auszeichnungen. Nun übereichte KBM Klaus Bodden das vom Präsidenten des Deutschen Feuerwehrverbandes verliehene Deutsche Feuerwehr-Ehrenkreuz in Gold an Wolfgang Linkens.
Am 28. Mai diesen Jahres beenden die beiden stellvertretenden Kreisbrandmeister ihre Kariere. Als potentielle Nachfolger sind der Geschäftsführer des Kreisfeuerwehrverbandes Claus Vaehsen und der Leiter der Feuerwehr Gangelt, Günter Paulzen im Gespräch. Da die Ernennung des Kreisbrandmeisters und seiner Stellvertreter in die Zuständigkeit des Kreistages fällt, wird zunächst der Kreisauschuss in seiner Sitzung am 28. April über die Vorschläge beraten. Anschließend ist noch vor der Ernennung eine Abstimmung im Kreistag notwendig, die voraussichtlich am 7. Mai stattfinden wird.
Abschließend warb Kreisbrandmeister Bodden noch um einen Ausrichter für den diesjährigen Seniorentag des Kreisfeuerwehrverbandes Heinsberg e.V.. Nach rund zwei Stunden war der offizielle Teil für die rund zweihundert Anwesenden beendet.
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