Brandschutzaufklärung für Menschen mit Behinderungen
24.05.2016 | Feuerwehr Gangelt | Autor: Oliver ThelenMenschen mit Behinderungen sind durch Feuer und Rauch besonders gefährdet. Dies gilt sowohl für das Verhindern von Bränden als auch für die Selbstrettung im Brandfall. Die Feuerwehr Gangelt klärte nun in einer Wohngruppe der Katharina Kasper ViaNobis GmbH geistig behinderte Menschen über das richtige Verhalten im Brandfall auf.
Mit Hilfe von Piktogrammen und in einfacher Sprache bereiteten die Mitarbeiter der ViaNobis die Bewohner auf das Verhalten im Brandfall sowie auf den Besuch der Feuerwehr vor. Als die Feuerwehr mit ihrem Fahrzeug vorfuhr, war die Aufregung bei den Bewohnern groß. Der Leiter der Feuerwehr Gangelt, Günter Paulzen hatte drei bekannte Gesichter mitgebracht, schließlich arbeiten Christian Meiritz, Dennis Paulzen und Oliver Thelen alle für die ViaNobis. Stolz führten die Bewohner den vier Angehörigen der Feuerwehr Gangelt vor, was sie bisher gelernt hatten. Im Gegenzug demonstrierte die Feuerwehr, wie sich die Feuerwehrmänner vor dem giftigen und heißen Rauch schützen können. Hierzu legten sie vor den erstaunten Bewohnern Schritt für Schritt ihre Schutzausrüstung an. Gleichzeitig durften die Bewohner Schutzjacken und Handschuhe selber einmal ausprobieren. Die sechs Bewohner überzeugten sich auch davon, dass sich in der Atemluftflasche der Feuerwehr auch wirklich nur Luft zum Atmen befindet. Nachdem alle Fragen beantwortet wurden, trainierte die Feuerwehr mit den Bewohnern die Flucht- und Rettungswege in ihrer Wohngruppe. Zum Schluss durften sich die Bewohner einmal in ein Feuerwehrauto setzen. Rundum zufrieden zeigten sich Norbert Scheufen, Bereichsleiter der ViaNobis, und Heiner Conzen, Brandschutzbeauftragter der ViaNobis mit dem Ablauf der Übung.
Am Abend war die Feuerwehr Gangelt erneut zu Gast bei der ViaNobis. Die Löscheinheit Gangelt führte eine Atemschutzübung im Haus 10 durch. Dabei wurde der Schwerpunkt auf das Retten von Personen mit Hilfe von Patienten-Evakuierungs- und Rettungs-Tüchern (PERT) gelegt. Die PERT sind spezielle Rettungstücher, mit deren Hilfe immobile Bewohner und Patienten samt Matratze aus dem Gefahrenbereich gerettet werden können.
Einen Tag später war dann der Löschzug 2 der Feuerwehr Gangelt zu Gast bei der ViaNobis. Die Löscheinheiten Birgden, Kreuzrath und Schierwaldenrath unterstützen insbesondere werktags die Löscheinheiten Gangelt und Stahe-Niederbusch bei Einsätzen in der ViaNobis. Da die Unterstützungseinheiten in der Regel am Feuerwehrgerätehaus Gangelt in Bereitstellung gehen, ist bei den meisten Einsatzkräften die Ortskenntnis des Geländes der ViaNobis nicht so ausgeprägt wie bei den Einsatzkräften aus dem zuständigen Löschzug 1. Aus diesem Grund wurde hier der Schwerpunkt auf die Orientierung im Gelände, auf die Evakuierung mit PERT sowie auf den Umgang mit der hausinternen Schließanlage gelegt.
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