Alarmübung in Birgden
19.09.2017 | Feuerwehr Gangelt | Autor: Oliver ThelenDie diesjährige Alarmübung der Feuerwehr Gangelt bot eine spannende Herausforderung: Gegen drei Uhr Nachmittags kam es bei der Firma Lipperts Transporte in Birgden zu einer Explosion in dessen Folge ein Sattelauflieger in Brand geriet. Durch umherfliegende Trümmer kam es zu weiteren Einsatzszenarien.
Gegen 15 Uhr schrillten in allen Ortschaften der Gemeinde Gangelt laut die Sirenen. Das Übungsszenario alarmierte alle Einheiten der Feuerwehr Gangelt zu einem Großeinsatz bei der Firma Lipperts Transporte in Birgden, wo gleich drei verschiedene Szenarien das ganze Können der Einsatzkräfte forderte.
Den zuerst an der Einsatzstelle eintreffenden Einsatzkräfte der Einheiten Schierwaldenrath und Kreuzrath bot sich ein Bild der Verwüstung. Auf dem Firmengelände der Spedition war aus zunächst nicht geklärter Ursache eine Propangasflasche explodiert. Hierdurch geriet ein unmittelbar an dem Wohn- und Geschäftshaus stehender Sattelauflieger in Brand. In Folge der Explosion stieß ein sichtlich geschockter Staplerfahrer mit einem PKW zusammen. Trümmerteile der Propangasflasche beschädigten zudem einen Behälter, aus dem eine giftige und leicht entzündliche Flüssigkeit austrat.
Brandinspektor Markus Dohmen von der Einheit Schierwaldenrath erkannte zunächst die Gefahr für zwei verletzte Personen in und um den Sattelauflieger und leitete umgehend eine Menschenrettung sowie die Brandbekämpfung ein. Nachdem weitere Einheiten an der Einsatzstelle eintrafen, übernahmen die beiden Brandoberinspektoren Rainer Titz und Christoph Derichs gemeinsam die Gesamteinsatzleitung. Zunächst wurden fünf Einsatzabschnitte gebildet, um das komplexe Übungsszenario zu strukturieren. Besonders erschwerend für die Einsatzkräfte kam hinzu, dass zwei der "Verletzten" aus Angst um ihre Kollegen in Panik immer wieder wild schreiend durch die Einsatzstelle liefen. Erst das beherzte Eingreifen von Einsatzkräften konnte die beiden Schauspieler beruhigen.
Die Einheit Breberen versorgte und befreite zusammen mit der Rüstwagenbesatzung die eingeklemmte Person in dem PKW. Da sich der PKW in einer sehr instabilen Lage befand, ließ Brandinspektor Heiko Dreßen zunächst den Wagen abstützen, bevor die eingeklemmte Person mit schwerem hydraulischen Rettungsgerät befreit werden konnte.
Die Beseitigung der chemischen Gefahren durch den Austritt des giftigen und leicht entzündlichen Butylnitrite aus einem Behälter oblag den Einheiten Stahe-Niederbusch und Gangelt. Unter der Leitung von Hauptbrandmeister Roland Turtschan beseitigten die Einsatzkräfte mit schweren Chemikalienschutzanzügen (CSA) die Gefahr.
Neben den Einsatzkräften der Feuerwehr Gangelt wurde die Übung von der dritten Einsatzeinheit NRW (3. EE NRW) des Kreises Heinsberg unterstützt. Einsatzeinheiten nach dem NRW Landeskonzept stellen neben einer Sanitätskomponente mit Rettungssanitätern und einem Notarzt zudem eine Betreuungs- und Verpflegungskomponente sowie einen Techniktrupp. Aus diesem Grund wurde die 3. EE NRW, die von Kräften des Malteser Hilfsdienstes (MHD) aus Geilenkirchen gestellt wird, zur medizinischen Versorgung der insgesamt fünf Verletzten eingesetzt.
Da bei diesem komplexen Übungsszenario eine große Anzahl von Fahrzeugen und Gerätschaften benötigt wird, stellte die Einheit Birgden, die das Übungsszenario auch vorbereitet hatte, den Grundschutz für die Gemeinde Gangelt sicher. Somit war gewährleistet, dass im Falle eines Einsatzes die Feuerwehr ohne Zeitverzug ausrücken kann.
Nach dem erfolgreichen Ende der Übung trafen sich alle Einsatzkräfte zu einer Nachbesprechung im Feuerwehrgerätehaus der Einheit Birgden. Hierbei ließ Günter Paulzen als Leiter der Feuerwehr Gangelt die Übung Revue passieren. Dabei zeigte er sich zufrieden mit der Übung und dankte Brandinspektor Leo Buchkremer und seinem Team für die tolle, mühevolle Vorbereitung der Übung. Besonders erfreut zeigte sich Günter Paulzen von der hohen Übungsbeteiligung, schließlich waren rund einhundert Einsatzkräfte der Feuerwehr Gangelt und des Malteser Hilfsdienstes an der Übung beteiligt. Einen besonderen Dank richtete Günter Paulzen an den Malteser Hilfsdienst, der sich nicht nur mit der Sanitätsgruppe aktiv an der Übung beteiligte sondern mit der Verpflegungsgruppe die Einsatzkräfte nach der Übung mit leckeren Grillwürstchen versorgte.
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