Wir wollen unsere Kekse nicht anbrennen lassen...

denn auch unsere Seite nutzt Cookies, um unsere Webseite mit Online-Angeboten für Sie interessanter und nützlicher gestalten zu können. So z.b. auch um zu speichern, dass Sie mit der Nutzung von Cookies einverstanden sind und nicht jedes Mal aufs neue hingewiesen werden.

weitere Informationen finden Sie in unserer:Datenschutzerklärung

ich akzeptiere:

:: Freiwillige Feuerwehr Gangelt ::

Gewappnet für den Umgang mit Gefahrstoffen

07.11.2017 | Feuerwehr Gangelt | Autor: Oliver Thelen

Durch den kontinuierlich wachsenden Güterverkehr auf Straßen, Schienen und Schifffahrtswegen steigen die Anforderungen an die Feuerwehren in Deutschland stetig an. Um für die Gefährdungen von atomaren, biologischen und chemischen Gefahrstoffen insbesondere bei Transportunfällen gerüstet zu sein, absolvierten nun 17 Einsatzkräfte der Feuerwehren Gangelt und Selfkant einen vierwöchigen Speziallehrgang.

Regelmäßig fahren unzählige Transportfahrzeuge durch die Straßen der Gemeinde Gangelt, darunter auch zahlreiche Gefahrguttransporter. Neben dem Durchgangsverkehr in die Niederlande liefern unter anderem Kleintransporter Gefahrgüter in Form von Medikamenten oder Röntgenstrahler in Apotheken, Krankenhäuser und Radiologische Praxen. Die Gefahrstoffe sind in der Regel auch bei Unfällen sicher verpackt. Sollte jedoch einmal etwas schief gehen, rückt die ABC-Einheit als Spezialeinheit für die Bekämpfung von atomaren, biologischen und chemischen Gefahren der Feuerwehr Gangelt und des Kreises Heinsberg aus.

In dem rund 70 stündigen Lehrgang vermittelte Lehrgangsleiter Brandoberinspektor (BOI) Marcel Huken und sein Team wie die Teilnehmer den entsprechenden Stoff identifizieren können, welche Möglichkeiten der Gefahrenabwehr es gibt und welche Unterstützungsmöglichkeiten auf Landes und Bundesebene existieren. Nach dem umfangreichen aber spannenden theoretischen Wissensvermittlung stand zunächst die Gewöhnung an die unhandlichen Chemikalien-Schutzanzügen (CSA) auf dem Programm. Dabei wurde den Teilnehmern gleich zu Beginn deutlich, dass Teamwork bei ABC-Einsätzen eine enorm wichtige Rolle spielt. Bereits das An- und Ausziehen des wasser- und gasdichten Vollschutzanzuges ist nur mit der Hilfe weiterer Einsatzkräfte möglich. Da dies ebenfalls bedeutet, dass keine Atemluft von Außen in den Anzug gelangen kann, nehmen die Einsatzkräfte ihren eigenen Luftvorrat in Form von Atemschutzgeräten mit in den Anzug. Bei schönstem Sonnenschein "spazierten" die Teilnehmer in ihren Schutzanzügen durch die Ortschaft Niederbusch und sorgten für ausreichend Gesprächsstoff. Wenig später galt es für die Teilnehmer das erlernte Wissen in die Praxis umzusetzen. Die Einheit Born der Brandweer Zuid Limburg hatte dem Lehrgang einen Übungscontainer zur Verfügung gestellt, an dem die Teilnehmer Leckagen an Rohrleitungssystemen sowie verschiedene andere Leckagen abdichten konnten. Bei den anstrengenden Arbeiten spielt das Teamwork eine besonders wichtige Rolle, denn unter den schweren Vollschutzanzügen ist eine Kommunikation nur eingeschränkt möglich.
Eine weitere wichtige Rolle ist die Dekontamination der Einsatzkräfte und der Schutzausrüstung. Insbesondere bei biologischen Gefahrstoffen spielt die Einsatzstellenhygiene eine ganz wichtige Rolle. Das Gesundheitsamt des Kreises Heinsberg unterstützte den Lehrgang hierbei mit der Bereitstellung eines Nachweisverfahrens um Schwachstellen bei der Händedesinfektion aufzudecken.
Ein Höhepunkt des Lehrgangs wurde den Teilnehmern bei der Abschlussprüfung am Wochenende präsentiert. Ein Kurierfahrzeug, das Apotheken, Krankenhäuser und Radiologische Praxen mit Medikamenten und Röntgenstrahlern versorgt, war auf einer Straße in Gangelt verunglückt. Bei dem Unfall geriet der PKW in Brand, wobei aufgrund der besonderen Beladung aus dem Standard-Einsatz schnell eine ABC-Lage wurde. Dank der guten Ausbildung war dieses Szenario jedoch kein Problem für die Teilnehmer. Anschließend galt es für die Teilnehmer noch eine weitere Herausforderung zu überwinden. Der Fahrer eines mit Unkrautvernichtungsmitteln beladenen Transporters bemerkte roten Rauch auf seiner Ladefläche und stellte fest, dass einer der Behälter auf Leck geschlagen war. Gut geschützt mit ihren schweren Schutzanzügen konnten die Teilnehmer das Leck mit Hilfe eines Stopfens abdichten und anschließend den Behälter umverpacken.

Der stellvertretende Leiter der Feuerwehr Selfkant, Georg Tholen und der Leiter der Feuerwehr Gangelt, Günter Paulzen, zeigten sich sehr äußerst zufrieden mit Qualität der Ausbildung dieses Lehrgangs. Sie bedankten sich bei den Ausbildern, Barthel und Christian Johnen sowie Ferdie Esser von der Feuerwehr Gangelt, bei Jeffrey Jütten von der Feuerwehr Selfkant sowie bei Mark Pohl und Jochen Henderikx vom ABC-Zug des Kreises Heinsberg für die hervorragende Ausbildung der folgenden Teilnehmer:
Nico Baeten
Jens Buchkremer
Andreas Dautzenberg
Chris Ditter
Robert Ditter
Matthias Erkens
Tobias Jansen
Tobias Maaßen
Sebastian Maaßen
Michael Reichenberger
Michael Salden
Andreas Vergossen
Lars Sentis (alle Feuerwehr Gangelt)
Patrick Bartosch
Markus Klaßen
Niklas Klaßen
Jordy Massloh (alle Feuerwehr der Gemeinde Selfkant)

Bilder zum Artikel




zurück

tablet pc