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:: Freiwillige Feuerwehr Gangelt ::

Heute vor… 20 Jahren – Trinkwassernotstand in der Eifel

22.09.2019 | Feuerwehr Gangelt | Autor: Oliver Thelen

In unserer Rubrik ''Heute vor...'' blicken wir zurück in die Geschichte der Freiwilligen Feuerwehr in der heutigen Gemeinde Gangelt. Dramatische Einsätze, historische Höhepunkte oder auch kurioses in der Geschichte der Feuerwehr Gangelt. Heute blicken wir zurück auf einen Katastrophenschutzeinsatz in der Eifel.

Aufgrund der anhaltenden Trockenheit sank der Pegel der kleinen Perlenbachtalsperre drastisch ab und gefährdete deutlich die Trinkwasserversorgung für rund 50.000 Einwohner in der Eifel.

Die Anwohner wurden aufgerufen, sparsam mit dem Trinkwasser umzugehen, doch der Zufluss zur Perlenbachtalsperre, der Fuhrtsbach, war bereits fast vollständig vertrocknet. Als der Pegel der Perlenbachtalsperre ein kritisches Niveau erreichte, entschlossen sich die Betreiber zusammen mit dem Ordnungsamt des Kreises Aachen und dem Kreisbrandmeister des Kreises Aachen die Trinkwasserversorgung mit Hilfe einer beispiellosen Personal- und Materialschlacht sicherzustellen:

Am 18. September 1999 wurde von den Feuerwehren des Kreises Aachen und des Kreises Euskirchen vier rund 7 Kilometer lange Wasserversorgungen von der Oleftalsperre zu dem Fuhrtsbach gelegt um somit den Pegel der Perlenbachtalsperre solange konstant zu halten, bis neuer Regen kommt. Um den Wasserdruck aufrecht zu halten, wurden 12 Pumpstationen mit jeweils zwei Katastrophenschutzfahrzeugen (LF 16-TS) eingerichtet. Außerdem wurden zwischendurch etliche Tragkraftspritzen (TS 8/8) zwischengeschaltet. Dadurch war es möglich, rund 4.000 Liter pro Minute umzupumpen. Pro Tag wurden 150 Helfer des THW und der Feuerwehr im Schichtdienst eingesetzt. Zur Unterstützung der Feuerwehren des Kreises Aachen und des Kreises Euskirchen übernahm der Kreis Heinsberg von Dienstag, den 21. September bis Samstag, den 25. September 1999 den Dienst an zwei Pumpstationen. An den Pumpstationen wurden die Katastrophenschutzfahrzeuge der Löschgruppen Erkelenz, Gangelt, Geilenkirchen-Beeck und Übach-Palenberg eingesetzt. Zusätzlich zu den Katastrophenschutzfahrzeugen stellte jede der vier Feuerwehren zwei Schichten á 12-Stunden mit jeweils sechs Feuerwehrkameraden, die die Gerätschaften vor Ort bedienen sollten. Es begann die Feuerwehr der Stadt Erkelenz, die zu Beginn Ihrer Schicht alle vier Fahrzeuge mit in die Eifel nahmen. Die dritte Schicht (22.09. von 9:00 bis 21:00 Uhr) übernahmen zwei Kameraden von der Löschgruppe Kreuzrath, zwei Kameraden der Löschgruppe Schierwaldenrath und zwei Kameraden der Löschgruppe Langbroich-Harzelt. Die Ablösung erfolgte abends durch sechs Mitglieder der Löschgruppe Gangelt und dem Wehrführer.

Durch den Einsatz der Feuerwehr und des THW konnte die Wasserversorgung sicher gestellt werden. Als Reaktion auf den Notstand wurde später eine bauliche Verbindung zwischen den beiden Talsperren geschaffen.

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